Bildungskonzept - Sprache und Gestalten
Kinder im Vorschulalter benutzen zur Verständigung mit anderen Kindern und Erwachsenen sprachliche und körperliche Ausdrucksweisen. Vor allem bei den jüngeren Kindern steht die nonverbale Kommunikation wie Gestik, Mimik und der Tonfall im Vordergrund. Zum Schulalter hin gewinnen die Kinder größere Sicherheit, sich verbal und mit anderen auseinander zu setzen.
Der passive und aktive Sprachgebrauch sind dabei wichtige Schlüsselqualifikationen, mit deren Hilfe sich die Kinder alle anderen Bildungsbereiche erschließen. Bei der Aufnahme in die Tageseinrichtung sind die Kinder mitten in der Sprachentwicklung. Deshalb werden sie durch vielfältige Sprechanlässe im Tagesablauf und gezielte Angebote gefördert, ihr Sprachverständnis und ihre Ausdrucksfähigkeit weiter auszubilden. Dadurch erwerben sie Kompetenzen wie z.B. Zuhören, Symbolverständnis, Sinnverständnis, Ausdrucksfähigkeit, literarisches Interesse und Lesebereitschaft. Ausländische Kinder vertiefen im Spiel mit anderen Kindern ihrer Herkunft ihre Muttersprache. Sie erlernen die deutsche Sprache als Zweitsprache und werden neben dem natürlichen „Sprachbad“ durch regelmäßige und gezielte Angebote zusätzlich gefördert.
Auch bieten wir den Eltern eine Hilfestellung zur Sprachförderung von Dr. Ute Ritterfeld an.
Angebote zur Sprachförderung:
- Die Bilderbuchbetrachtung gehört nachweislich zu den wirksamsten Formen der Sprachförderung im frühen Kindesalter, besonders wenn sie als Dialog gestaltet ist. Die Kinder lernen Dinge und Ereignisse kennen, benennen sie, definieren, umschreiben und erweitern, sie stellen Beziehungen und Abfolgen zwischen den Bildern her, sie deuten, konstruieren, erweitern ihre Fantasie, stellen Bezüge zum eigenen Leben her, sie deuten voraus, raten und denken sich einen eigenen Schluss aus, sie werden selber zum Erzähler.
- Beim gemeinsamen „Lesen“ von Bilderbüchern erfahren Kinder fast „nebenbei“ vieles über Schrift und Buchkultur, z.B. dass es einen Autor, einen Buchtitel, einen Buchumschlag gibt; dass man ein Buch von der ersten bis zur letzten Seite blättert und auf den einzelnen Seiten liest, von oben nach unten von links nach rechts. Sie erfahren, dass es neben Bilder auch einen Text gibt.
- Die Kinder erfahren, dass es spannende, traurige und lustige Geschichten oder interessante Informationen in Büchern gibt.
- Die Kinder erfahren die Lehre vom Satzbau, Lautlehre, Grammatik, Kommunikation, Erweiterung des eigenen Wortschatzes, und Bedürfnisse zu formulieren.
- Es gibt in der Igelgruppe eine Leseecke, die für alle Kinder frei nutzbar ist, mit immer wechselnden Bücherangebot.
- Es gibt im Kindergarten eine Bibliothek.
- Bilderbücher können im Kindergarten ausgeliehen werden.
- Kinder hören Hörspiele, Lieder, Märchen.
- Es wird viel gesungen.
- Zusammenarbeit mit Sprachtherapeuten im Kindergarten.
Gestalten
Ebenso wie sie aus eigenem Antrieb spielen, gibt es eine ursprüngliche Lust der Kinder am Gestalten. Spielen und Gestalten sind oft nicht leicht voneinander zu trennen. Stärker als beim Spiel muss allerdings beim Gestalten das Material eine Berücksichtigung erfahren. Während sich das Spiel in völlig imaginären Wirklichkeitsbereichen vollziehen kann, muss das Gestalten entlang den Stoffen erfolgen, die man sich gewählt hat. Dabei nutzen Kinder, was sich ihnen gerade anbietet. Im Kindergarten sollten sie deshalb die Gelegenheit erhalten, ausgiebig mit möglichst vielen verschiedenen Materialien für ihre Gestaltungsabsichten zu experimentieren.
Die individuelle Wahrnehmungs- und Ausdrucksfähigkeit der Kinder wird durch Angebote im Bereich Kunst und Gestaltung gefördert. Der kreative Umgang mit Farben und Formen und Materialien unterstützt die ästhetische Bildung (Ästhetik kommt von dem griechischen Wort Ästhesie und meint „mit den Sinnen wahrnehmen“).
Die Kinder lernen den Umgang mit verschiedenen Werkstoffen und Werkzeugen kennen. Neue eigene Wirkungen erzielen Kinder durch Experimente mit Farben, Formen und Materialien.
Durch eigene Gestaltungsarbeiten werden wesentliche feinmotorische Grundfähigkeiten wie z.B. schneiden, falten, kleben entwickelt und geübt.
Inhalte:
Im freien Gestalten:
- In den Gruppen
Die Kinder können hier: malen, zeichnen, drucken, gestalten mit wertfreiem Material, gestalten mit Naturmaterialen, gestalten mit Ton / Knete, werken. - In der Mäusegruppe
Bei uns befindet sich das Kinderatelier. Hier können die obigen Erfahrungen durch spezielle Materialien/Werkstoffe und Werkzeuge intensiver erfahren und erprobt werden.